Der Ausdruck „Challa“ hat seine Wurzeln im jüdischen Glauben und bezieht sich auf ein besonderes Gebot, das das Abtrennen eines Teils des Teigs für den Tempel umfasst. Gemäß dem Buch Mose ist die Challa ein Erstlingsopfer, das den Priestern, den Kohanim, zusteht. Früher musste ein Stück des Teiges, aus dem das Brot gebacken wurde, abgetrennt und verbrannt werden, um die Heiligkeit des Brotes sicherzustellen. Diese Praxis war besonders während der Zeit des Tempels in Jerusalem von Bedeutung und stellte eine wichtige religiöse Handlung dar. Das Konzept der Hafraschat Challa, das Abtrennen und Verbrennen des Teigstücks, wurde über die Jahrhunderte hinweg bewahrt. Auch wenn die Zerstörung des Tempels das Ritual verändert hat, bleibt die Challa symbolisch mit dem Schabbat verbunden, wenn rituelles Brot gebacken wird. Dadurch repräsentiert die Challa nicht nur eine kulinarische Tradition, sondern spiegelt auch tiefere religiöse Bedeutungen und einen ehrfürchtigen Bezug zu den Ursprüngen des jüdischen Glaubens wider.
Challa im biblischen Kontext
Challa spielt eine zentrale Rolle im jüdischen Glauben und wird oft im Zusammenhang mit der Mizwa des Teigabtrennens erwähnt. Gemäß Numeri 15:20 müssen die Gläubigen einen Teil des Teigs, der für die Herstellung von Brot verwendet wird, als Challa abtrennen und diesem den Priestern, den Kohanim, zur Verfügung stellen. Diese Abgetrennte Teigteil symbolisiert auch die Hebegabe, die im Jerusalemer Tempel und am Altar eine wichtige Funktion hatte. In Hesekiel 44:30 wird die Challa als Teil der Teruma hervorgehoben, die dem Priester als Bestandteil des ewigen Bundes gegeben wird. Während des Schabbats wird die Challa besonders wertgeschätzt und ziert den Esstisch, um die heilige Zeit einzuleiten. Zudem betonen Sprüche der Väter 3:3 und Ezekiel 41:22 die Bedeutung von Salz in Verbindung mit der Challa, was den symbolischen Charakter des Brotes unterstreicht. Die rituelle Praxis des Teigabtrennens verdeutlicht die tiefere Bedeutung von Challa als eine gewohnheitsmäßige Verbindung zwischen dem Alltäglichen und dem Göttlichen, und reflektiert die spirituelle Hingabe der Gläubigen.
Symbolik und Bedeutung von Challot
Im jüdischen Glauben steht die Challa für geistlichen Reichtum und wird häufig als Segen für Versorgung und Fülle betrachtet. Während des Schabbats und festlicher Mahlzeiten, etwa beim traditionellen jüdischen Familiendinner, spielt das Brot aus Teig eine zentrale Rolle. Der Begriff Challa bezieht sich auf das symbolische Opfer, das den Priestern, den Kohanim, im Jerusalemer Tempel dargebracht wurde, um den biblischen Ausdruck des Erstlingsopfers zu verdeutlichen. In der Praxis wird beim Brotbacken die Teighebe vollzogen, eine Zeremonie, die die spirituelle Bedeutung der Hebegabe, auch Teruma genannt, unterstreicht. Die Challa wird oft in Form von Zöpfen, wie dem beliebten Mohnzopf, zubereitet, was zusätzlich die Thematik der Fruchtbarkeit in den jüdischen Bräuchen ansprach. In Deutschland hat die Challa eine besondere kulturelle Relevanz, die Traditionen und Bräuche verbindet. Diese Bräuche fördern die Gemeinschaft und erinnern an die Verbindung zu heiligen Praktiken, die über die Jahrtausende bewahrt wurden. Der Genuss eines frisch gebackenen Brotteigs wird somit nicht nur zu einem kulinarischen Erlebnis, sondern ist auch ein tief spiritueller Akt.
Verbindung zu arabischer Sprache und Kultur
Die Verbindung zwischen der Challa und der arabischen Kultur ist vielschichtig und bedeutsam. Die Tradition des Challabackens, die eng mit dem Schabbat und verschiedenen Feiertagen verknüpft ist, hat auch unter Marokkanern einen besonderen Platz. Diese sozialen Gruppen zelebrieren die Challa nicht nur als festliches Brot, sondern als Teil ihrer kulturellen Identität. Der Bezug zu den religiösen Texten, besonders zum Buch Mose, ist unverkennbar, da die Challa als Erstlingsopfer betrachtet wird, das den Priestern im Tempel angeboten wurde – eine Praxis, die mit der Zerstörung des Tempels eine Transformation erfuhr. Mohammed Abed al-Jabri, in seinem philosophischen Werk zur arabischen Vernunft, beleuchtet die Vergänglichkeit traditionsgebundener Praktiken und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Die Diskussion über die arabische Kultur umfasst oft die Herausforderungen von Vergangenheitssüchtigkeit und Bruchstellen in der Identität, während die Sprachen und deren Sprechergruppen einen bedeutenden Aspekt dieser kulturellen Dynamik darstellen. Die europäische Auseinandersetzung mit dieser Thematik fördert den Austausch zwischen arabischen Forschenden und anderen Wissenschaftlern, wodurch die kulturelle Bedeutung von Ritualen wie dem Challabacken neu bewertet wird.